Eine gesunde, frische, abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung & Bewegung sind für die psychische Stabilität von sehr großer Bedeutung. Zu viel Fast-Food, einseitige Ernährung und eine ungesunde Lebensweise wirken sich hingegen äußerst nachteilig aus.
Prä- und Probiotika
Prä- und Probiotika haben offenbar großen Einfluss auf die Gesundheit und psychische Stabilität. Eine tägliche ausreichende Versorgung mit natürlichen Prä- und Probiotika und ein gesundes Mikrobiom ist für die körperliche und psychische Gesundheit unabdingbar.
Eine gestörte bzw. geschädigte Darmflora (Mikrobiom) kann zur Folge haben, dass Nährstoffe nur unzureichend resorbiert und synthetisiert werden können. Die Ursachen für eine gestörte Darmflora können bspw. chronischer Stress, Arzneimittel, Rauchen, Umweltschadstoffe und eine unausgewogene Ernährung sein. Dies kann zu gehäuften Krankheitsepisoden führen.
Da die Nahrung eine der stärksten Einflussfaktoren ist, lohnt es sich, auf eine bewusste Ernährung zu achten. Die allermeisten Studien zeigen, dass eine pflanzlich betonte Ernährungsweise die besten Voraussetzungen für ein gesundes Mikrobiom und psychische Stabilität liefert. Die wichtigsten Empfehlungen lauten:
Genießen Sie reichlich buntes Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze. Die natürlichen Farbstoffe fördern protektive Bakterienarten in der Mikrobiota. Essen Sie in jeder Mahlzeit Gemüse, Obst oder Vollkornprodukte.
So versorgen Sie Ihre Darmbewohner gleich mit, denn diese Lebensmittel liefern Ballaststoffe, sozusagen das Futter für gute Darmbakterien.
Essen Sie jeden Tag Sauermilchprodukte wie Kefir, Joghurt, Buttermilch, Ayran, vorzugsweise in Bio-Qualität. Sie liefern gesunde Milchsäurebakterien und Hefen, die das Mikrobiom bzw. die Mikrobiota bereichern.
Quellen:
spektrum.de/news/wie-der-darm-die-psyche-beeinflusst/1691794 aok-erleben.de/was-schaedigt-meine-darmflora/ health.harvard.edu/blog/probiotics-for-bipolar-disorder-mania-2018062514125 American College of Neuropsychopharmacology - Probiotics could help millions of patients suffering from bipolar disorder (2018); medmedia.at/spectrum-psychiatrie/darm-hirn-achse-affektive-erkrankungen-und-mikrobiom-ein- review/; Scinexx - Auch Nicht-Antibiotika stören die Darmflora (Nature, 2018; doi: 10.1038/nature25979) Wissenschaft aktuell - Nicht nur Antibiotika schädigen die Darmflora (03/2018) Lisa Maier et al. (2018) „Extensive impact of non-antibiotic drugs on human gut bacteria“ Yolken RH et al. (2018), Nitrated meat products are associated with mania in humans and altered behavior and brain gene expression in rats psychologiebringtdichweiter.de/gesundheit/wie-joghurt-die-psyche-beeinflusst medunigraz.at/bipolar/taetigkeiten/forschungsschwerpunkte/lifestyle/ access-guide.at/magazin/gutes-bauchgefuehl/ scinexx.de/news/biowissen/bio-milch-und-bio-fleisch-sind-gesuender/ in-form.de/wissen/gesund-mit-guten-darmbakterien/
Nitrat in Lebensmitteln erhöht das Risiko für manische Episoden
In einer Studie, die im Fachmagazin Molecular Psychiatry veröffentlicht wurde, entdeckten Forscher der Johns Hopkins University, dass Personen, die wegen einer manischen Episode in der Klinik vorstellig wurden, mit 3,5-mal höherer Wahrscheinlichkeit Fleischwaren gegessen hatten, die mit Nitraten behandelt waren, als dies bei Menschen ohne ernsthafte psychische Störungen der Fall war. Mit keinem anderen Lebensmittel konnte ein derartiger Zusammenhang beobachtet werden. Die Darmflora ändert sich bei stark nitrathaltiger Ernährung und beeinflusst die Psyche negativ. Eine überwiegend vegetarische Ernährungsweise kann daher aus verschiedenen Aspekten sehr vorteilhaft sein. Jedoch auch bestimmte pflanzliche Lebensmittel können erhöhte Nitrat-Werte aufweisen.
Ernährung umstellen und Risiko für manische Episoden reduzieren
„Künftige Untersuchungen in diesem Bereich könnten dazu führen, dass wir bei entsprechend anfälligen Personen mit einer gezielten Ernährungsumstellung das Risiko für manische Episoden reduzieren können“, so Yolken, Experte für Infektionskrankheiten, der u. a. den Zusammenhang zwischen Viren (die mit der Nahrung übertragen werden) und psychischen Störungen erforscht.
Probiotika reduzieren die Zahl der manischen Episoden. In einer Studie mit Menschen, die an der bipolaren Störung litten, gab Yolken einem Teil der Probanden nach einer manischen Episode Probiotika um deren Darmflora positiv zu beeinflussen. Das Ergebnis war, dass die Probiotika-Gruppe in den kommenden sechs Monaten seltener eine erneute manische Episode erlitt als die Teilnehmer, die keine Probiotika erhalten hatten.
Quellen (Studie):
Yolken RH et al. (2018), Nitrated meat products are associated with mania in humans and altered behavior and brain gene expression in rats
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind natürliche Fettsäuren, welche der Mensch zum Leben benötigt. Der Organismus ist selbst nicht in der Lage, diese herzustellen und ist daher auf eine Zufuhr von außen angewiesen. Unipolare Depressionen und bipolare Störungen treten häufiger bei Personen mit geringer Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren und/oder niedrigen Spiegeln von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) auf. Ein niedriger Omega-3-Index ist ein Risikofaktor für zukünftige Selbstmordversuche. Omega-3-Fettsäuren können das Depressionsrisiko senken. Wissenschaftliche Hinweise mehren sich, dass ein Mangel oder Ungleichgewicht bestimmter hoch ungesättigter Fettsäuren der Omega-3- und Omega-6-Serien zu Entwicklungsstörungen und diversen psychischen Erkrankungen beitragen.
Quellen:
Wikipedia Omega-3 Fettsäuren (5. Omega-3-Fettsäuren in Neurologie und Psychiatrie) derstandard.de/story/2000067095715/fisch-essen-gegen-depression gesundheit.com/gesundheit/vitamine-mineralstoffe/1/hilft-fisch-gegen-depressionen pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-51-2003/medizin2-51-2003/ link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-56307-6_15 researchgate.net/scientific-contributions/Andrew-L-Stoll-39573444 pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10232294/