Hallo alle,
ich möchte mich vorstellen und etwas zu meiner Geschichte erzählen.
Ich heiße Theresa, bin 25 und Juristin. Im Moment geht es mir gar nicht gut. Ich hatte ein paar ziemlich wilde Jahre und irgendwie scheint das mein Ding zu sein,irgendetwas ist eigentlich immer. Es fing an mit vierzehn mit Ritzen, mit fünfzehn Magersucht, die ist einigermaßen ausgelevelt mittlerweile und bereitet mir nicht mehr viele Probleme, ich esse genug und habe Normalgewicht. Meine Familie ist einigermaßen kaputt und ich bin seit zehn Jahren immer wieder in Therapie. Aber irgendwie hilft nichts. Es geht mir immer wieder eine Weile besser und dann kommt der Absturz. Und auch das Bessergehen ist nicht so richtig normal, dann ist alles zu perfekt, ich bin zu schnell, mache zu viele Pläne. Ich habe keine Diagnose als bipolar, aber ich habe mittlerweile den Eindruck, dass meine Probleme nichts mehr zu tun haben mit meiner Vergangenheit, oder zumindest nicht allzu viel. Mein Leben gefällt mir eigentlich, aber ich bin nie ruhig, nie entspannt, entweder bin ich ganz unten oder ganz oben, ich habe Phasen in denen ich kaum schlafe und tausend Pläne mache und das ist total anstrengend, sodass ich dann irgendwelche Medikamente schlucke, um mich herunterzuholen, weil ich mein Leben einfach irgendwie nicht ertrage und ich nehme mir das selbst total übel, weil ich es nicht verstehe und denke, es sollte mir gut gehen. Aber nichts hilft, einfach gar nichts und es wird immer nur noch schlimmer und die Phasen werden intensiver. Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer psychiatrischen Klinik und ich hoffe so sehr, dass die mir sagen können, was mit mir nicht stimmt, weil ich wieder wie mit fünfzehn bin, ich ritze wieder jeden Tag und weiß einfach nicht, wie ich dort gelandet bin und ich erzähle fremden Leuten viel zu viel von mir, da ist einfach diese unerträgliche Leere in mir, die macht, dass ich immer total ausraste, um irgendwas zu fühlen und dann wache ich am nächsten Tag auf und will mich nur noch verkriechen, weil ich denke, ich kann mich bei diesen Menschen nie wieder blicken lassen. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll nach vier Gesprächstherapien, einer Psychoanalyse und einem stationären Aufenthalt. Ich schäme mich dafür, so zu sein, und will irgendwie nur noch, dass jemand das aus mir herausholt, damit ich endlich ruhig werde und wieder richtig arbeiten kann, denn meine Arbeit erfordert eigentlich, dass ich irgendwie bei Sinnen bin, aber ich spinne total und bin echt nicht mehr normal und niemand nimmt mich richtig ernst. Ich fühle mich füchterlich alleine damit und hoffe, dass ich hier vielleicht einfach durch den Austausch ein bisschen Hilfe finden kann.