Ich kann bald nicht mehr...

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04.01.2018 01:32
#1
ba

Hallo Leute,
ich bin Angehörige. Mein Partner ist bipolar erkrankt. Festgestellt wurde es bevor wir zusammen kamen, circa 2013. Er scheint schon seit jungen Jahren bipolar zu sein, ohne das aber wirklich wahr genommen zu haben oder wahr haben zu wollen. Wir sind seit 1,5 Jahren ein Paar.
Am Anfang war seine Flucht in den Alkohol ein großes Problem, das aber seit Mai diesen Jahres endlich im Griff ist. Seitdem muss er sich zwangsläufig mit seiner Erkrankung auseinandersetzen. Leider kostet mich das mehr Kraft als ich dachte. Er ist derzeit stationär, da die Medikation einfach nicht greift. Momentan bekommt er Lithium, Abilify und Seroquel. Nachts durchschlafen ist für ihn ein Fremdwort. Er ist froh wenn er mal 3 Stunden am Stück zusammen bekommt. Momentan darf er auch mal zuhause schlafen, aber das hat sich für mich als Katastrophe heraus gestellt. Er ist jedes Mal hypoman geworden, wenn auch immer in unterschiedlicher Intensität. Aber es war logischer Weise nie möglich ein normales Gespräch zu führen.
Wenn er mal ein tief bekommt, dann merkt er das und bleibt auch er selbst. Wenn er hypoman wird, dann ist das immer wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Er erinnert sich dann auch oft nicht mehr an alles. Heute übernachtet er auch wieder hier. Dasselbe Spiel wie die Male davor auch. Er ist auch wieder früh ins Bett gegangen.
Ich bin ja froh, dass er den Weg in die Klinik endlich in Angriff genommen hat. Nur leider habe ich immer mehr einen Menschen vor mir, den ich nicht kenne. Ich fühle mich wie eine Zwischenstation und nicht mehr als Partnerin. Ich versuche so gut es geht auf mich zu achten, nur leider haben auch ich meine Grenzen und meine Tiefpunkte.
Ich sollte noch erwähnen, dass er jeden Tag nachmittags bis am Abend raus darf und dann zu mir fährt. Diese Stunden sind super. Er ist ausgeglichen und er selbst. Nur jedes Mal wenn es um das Übernachten geht, dann geht der Schuß nach hinten los.
Skills hat er noch nicht erarbeitet. Die Klinik versucht erstmal die richtige Medikation zu finden. Leider bislang ohne Erfolg. es ist wohl auch schwieriger, weil er die Form Ra-pid Cycling hat.
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Mache ich ihn darauf aufmerksam, wird er oft genervt und wütend, manchmal bekomme ich ihn auch dazu, zurück in die Klinik zu gehen, aber nicht immer.
es ist bei mir schon soweit, dass ich mich ernsthaft frage, warum ich eigentlich das alles mitmache und warum ich mich nicht einfach trenne. Ob ich ihn überhaupt noch liebe. Wenn ich an unsere Anfangszeit denke, dann war das alles ganz anders, klar auch schwierig, aber eine andere Art von Komplexität.
Da ich anonym hier bin, rede ich offen: selbst vor Sex habe ich Angst, denn ich weiß einfach nicht mit wem ich gerade intim bin - ist er noch er selbst oder switcht er wieder...?
Offensichtlich ist mittlerweile mein Immunsystem angegriffen und ich bekomme immer wieder Blasenentzündung. Mir wurde nun gesagt, dass das heißt, dass die seele weint. Dass da etwas ist, was ich ausschwemmen möchte, aber aus irgendeinem Grund zurück halte. Eine nette Form der Co-Abhängigkeit, wie mir scheint und mit Sicherheit alles andere als gesund, weder für den Körper noch für die Seele.
Wie soll ich nur mit ihm umgehen? Ich weiß einfach nicht mehr weiter...


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12.01.2018 17:28
#2
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@batisbaby

hallo willkommen an Board,

ich kann nicht viel dazu schreiben, weil ich keine Beziehungsexpertin bin. Das sind ja 2 Neuroleptika, die er da nimmt. Das Lithium ist ein Stimmungsstabilisator. Es dauert aber auch eine Weile, bis es wirkt. Der Spiegel muss sich erst aufbauen. Es könnte sein, dass er ein Medikament erhöhen muss, um schlafen zu können. Das muss aber der Arzt einstellen, das heißt er muss noch mal zum Psychiater und die Lage schildern.

viele Grüße
Bipolara

Homepage ohne www eingeben: draculara.de oder draculara.com

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14.11.2018 19:36
avatar  MuastLumi201719 ( gelöscht )
#3
Mu
MuastLumi201719 ( gelöscht )

Halla, hoert sich traurig an. Ich bin seit heute hier (Angehoeriger). Meine Frau war schon BP2 als wir uns kennen lernten. SIe sagte es mir, aber mein Gott ich hatte keine Ahnung. Sie nimmit Ihre Pillen aber die justierung laueft immer wieder aus dem Ruder. Sie ist mittlerweile oft gemein und gleichgueltig. Jetze gerade wieder in behandlung. Der Arzt hat mich hierher geschickt, Wir haben 2 kleine Kinder. Aber es ist alles so sinnlos. MIr geht es wie dir, der Mensch in den ich mich verliebte habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Wenn wir keine Kinder haette ich meine Frau wahrscheinlich schon verlassen.
Thema Sex: Sex und Intmitaeten verweigert Sie seit 2 Jahren.

Kann Dir keinen Tip geben. Aber geteiltes Leid ist halbes Leid.

Take care for yourself.


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16.11.2018 01:03
#4
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Hahaha kommt bitte Leute?!! Ihr wisst doch, dass es in Wahrheit keine Krankheit gibt ;) ich habe es auch satt..
Bin selber seit 2jahren diagnostiziert worden und immer wenn ich es geglaubt habe wurde ich depressiv und dick..
Seit ich nur noch auf mich ( fast nur) auf mich höre. Geht's mir perfekt auch wenn es Leute gibt die mich austrixen..
wusste schon immer das Leben kämpfen ist aber wer in aller Welt will schon sein Leben lang kämpfen


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25.11.2018 19:08
avatar  Emin
#5
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Administrator

@LucySkyDiamonds @Andra @Sonja @Bipolara @Samthandschuh @analuna @SHG Bipolar Erfahrene Hildesheim @Ahasbai @Anna @Schnegle @Hinundher @Kartoffel @Suche Hilfe @Achimj

Zitat von LucySkyDiamonds im Beitrag #4
Seit ich nur noch auf mich ( fast nur) auf mich höre. Geht's mir perfekt auch wenn es Leute gibt die mich austrixen..


Liebe LucySkyDiamonds!

Ja sich selbst kann man immer noch am ehesten trauen und wenn man sich selbst austrickst dann kann man sich bewusst werden warum man das getan hat und gibt sich selbst die Chance darin zu wachsen. Die Persönlichkeitsbildung ist so wichtig bei uns die Bipolar sind finde ich, mehr als bei den Normalos. Doch so sehr wir unter unserem Bipolar sein leiden mögen sage ich mir das wir auch eine aussergwöhnliche Chance haben damit, ich hatte ja mal geschrieben das ich 17 Jahre meines Lebens in der Volksrepublik China und Hong Kong gelebt habe, da sagt man sich das in jeder Krise eine noch Grössere Chance liegt.

Was meinst du zu dem was ich dir schreibe, was sagt ihr alle zu meinen Gedanken hier die ich mit euch teile?

Herzlichst bei Frankfurt am Main
Emin


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